Auf Tour ist Natalia Wörner als Schauspielerin natürlich häufig – zu Drehs, Auftritten, Terminen … Privat entspannt sie dann gern auf dem Land, in Brandenburg, oder in ihrer schwäbischen Heimat, verrät sie in einem Interview.
Bei Ihnen wurde aus Heimatfrust plötzlich Heimatlust. Wie kam es dazu?
Das hat mit den Dreharbeiten für den Kinofilm „Die Kirche bleibt im Dorf“ zu tun. Durch diese Heimatkomödie habe ich gemerkt, welch enge Bindung ich noch zu meiner schwäbischen Heimat habe. Da hat mich die Wehmut gepackt.
Jetzt haben Sie auch ein Buch darüber geschrieben? Ich erzähle anhand meiner Familiengeschichte die Geschichte des Landes. Es geht aber auch allgemein um den Begriff Heimat, um die Lücken und Sehnsuchtsmomente in einer globalisierten Welt.
Wo sind Sie in Schwaben gern unterwegs? Ich fahre über die Schwäbische Alb und lasse mich von der wunderschönen Landschaft verzaubern.
Wie reisen Sie am liebsten?
Meine ideale Reisevorstellung ist es, mit dem leichtesten Handgepäck der Welt unterwegs zu sein. Leider ist genau das Gegenteil der Fall: Ich schleppe immer gefühlte 180 Kilo mit mir herum. Ich habe also ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Koffern.
Erinnern Sie sich an Ihre erste Reise?
Die ging nach Spanien – mit Eltern, Geschwistern, Oma, Gepäck und einem Laufstall. Und das alles in einem sehr kleinen Auto.
Welchen Ort haben Sie am liebsten? Mein Stück Land in Brandenburg.
Was war Ihr erstes Auto?
Ein quietschorangefarbener Käfer aus den 70ern.
Und was fahren Sie jetzt?
Einen schneidigen, schwarzen Touareg, genannt „der Blitz“. Er bietet für mich in sämtlichen Lebenslagen genug Platz, Komfort und Sicherheit.
Wer darf mit? Kind und Kegel und Hund.
Wie würden Sie Ihren Fahrstil beschreiben? Rasant, sicher, umsichtig.
Von wem würden Sie sich chauffieren lassen? Ich habe festgestellt, dass Menschen, die gut Schach spielen, auch gut Auto fahren. Deshalb fahre ich bei allen begabten Schachspielern gern mit.
Hatten Sie schon mal Kontakt mit den Gelben Engeln?
Ja. Mit sehr guten Erfahrungen!
Auf welche Art der Fortbewegung könnten wir heutzutage verzichten?
Jedes Fortbewegungsmittel hat historisch gesehen seine Berechtigung. Aber bestimmte, rein repräsentative Fahrten und Reisen sind einfach nicht nötig und bringen die Menschheit nicht voran.
Steckbrief:
Früher wollte Natalia Wörner, 47, nur raus aus der Heimat: Sie modelte in Paris und Mailand, studierte in New York. Heute lebt die Schauspielerin mit ihrem Sohn in Berlin. Vor drei Jahren stand die gebürtige Stuttgarterin im Schwabenland vor der Kamera – und entdeckte ihre alten Wurzeln neu. Darüber schreibt sie in ihrem Buch: „Heimat-Lust: Meine schwäbische Liebeserklärung“ (Riemann Verlag).
Auf dem Foto ist Natalia Wörner Nackt in dem Film „Die Sieger“ aus dem Jahr 1994 zu sehen.