Leise Leistung, Alwara Höfels erobert den ARD-Abend. Das ist eine gute Nachricht, wie „Sturköpfe” belegt und sicher auch bald der Dresdner „Tatort”
Degeto. Am Ende ist man schwer verblüfft, diesen Namen zu lesen. Früher stand die Produktionsfirma am ARD-Freitagabend für Wohlfühlwelten, in denen nach 90 Minuten alle Probleme vergessen waren. „Sturköpfe” dagegen umschifft den Zwang zum guten Ausgang souverän, lässt Platz fürs Scheitern.
Im Zentrum glänzen Schauspielerin Alwara Höfels als Blindentherapeutin, die ihr Herz am rechten Fleck, ihr Leben aber nicht im Griff hat. Und Peter „Beck” Haber als erblindeter Patriarch, der nicht so zynisch ist, wie er vorgibt. Eine leise Geschichte über eine unwahrscheinliche Freundschaft. Mit Anleihen bei „Ziemlich beste Freunde” und „King’s Speech”, aber auch eigenen Ideen für berührende Szenen bis zum stillen Finale.
„Sturköpfe” ist nach „Die Fischerin” das zweite Beispiel für die neue Ernsthaftigkeit am Freitagabend, das Alwara Höfels prägt. Traumwelten passen ohnehin nicht recht zu Höfels. Wer die Blonde mit den braunen Kugelaugen nur aus pubertären Kinofilmen über Nagetiere ohne Ohren kennt, sollte sich überraschen lassen. Denn das Derbe ist nur eine Facette der Berlinerin, ihre Stärke zeigt die ausgebildete Theaterfrau in stillen Szenen.
Der Freitagabend ist aber noch längst nicht Endstation für Alwara Höfels im ARD-Hauptprogramm, noch wichtiger ist der Sonntag: Als Teil des neuen Dreier-Frauenteams aus Dresden wird sie dem „Tatort” neue Impulse geben. Der erste Fall ist abgedreht und sicher ein Grund, sich auf das TV-Jahr 2016 zu freuen.
Sturköpfe mit Alwara Höfels kommt am Freitag um 20 Uhr 15 in der ARD.
Auf dem Foto sieht man Alwara Höfels mit knappen Bikinioberteil in dem deutschen Film “Blutzbrüdaz” aus dem Jahr 2011.