Der gemeiner Greis – In „Mein Schwiegervater, der Stinkstiefel” muss sich Michael Gwisdek erst mal an seine neue Tochter Lamai (Mai Duong Kieu) aus Fernost gewöhnen.
Man muss schon Geduld aufbringen, um dieser sogenannten Culture-Clash-Komödie eine komische Seite abzugewinnen. Tatsächlich gibt über eine halbe Stunde lang der titelgebende „Stinkstiefel” den Ton an. Wobei „Stinkstiefel” eine Verniedlichung des fiesen Fremdenfeindes ist, den Michael Gwisdek mit großer schauspielerischer Überzeugungskraft gibt.
Der gemeine Greis ist entsetzt, als die kleine Thailänderin Lamai auf seinem Berghof in Bayern auftaucht. Sohnemann Joe hat sie im Urlaub kennengelernt – und geheiratet. Davon freilich weiß der Papa nichts. Und als Joe nach, sagen wir mal, durchwachter Nacht frühzeitig das Zeitliche segnet, bleiben Papa Hans und Lamai zurück.
Hans bleibt eklig, bis Joes Exfrau Wiebke auftaucht (wunderbar nervig: Marlene Morreis), um ihre Ansprüche geltend zu machen. Schwiegerpapsi ahnt das Komplott und zeigt erstmals Sympathie für seinen Gast aus Fernost. Noch dazu, wo sie doch kochen kann und Kampfkunst …
Wie gesagt, es ist Geduld vonnöten, dann macht der Film richtig Spaß. Marlene Morreis gibt als intrigante Wiebke den willkommenen unsympathischen Gegenpol, der Michael Gwisdek die Kehrtwende erlaubt. Simon Schwarz ergänzt das überzeugende Ensemble als katholischer Pfarrer, der mehr und mehr an seiner Berufung zweifelt. Und Mai Duong Kieu ist als durchsetzungsstarke Lamai strahlkräftiger Mittelpunkt dieses Films, der nicht immer komisch, aber immer richtig gute Unterhaltung ist.
Mein Schwiegervater, der Stinkstiefel mit der Schauspielerin Mai Duong Kieu kommt am Freitag um 20 Uhr 15 in der ARD.