Stammgäste gesucht! Mit dem schnuckeligen „Hotel Heidelberg” will Das Erste Zuschauer locken. Könnte klappen: Besetzung, Geschichte, Kulisse und Atmosphäre stimmen.
Das Erste startet mal wieder eine neue Reihe, die eigentlich so neu gar nicht ist. Schließlich sind schon viele Hotelgeschichten im Fernsehen erzählt worden. Nun also die vom „Hotel Heidelberg”: Im Mittelpunkt steht die Familie Kramer. Genauer: Mutter und Tochter. Die Mutter (Hannelore Hoger), Gründerin des romantischen, aber verschuldeten Anwesens, sieht nicht so recht ein, dass längst ihre Tochter (Ulrike C. Tscharre) die Geschäfte führt. Die Tochter plagen aber nicht nur Mama und die Geldsorgen, sondern auch der kränkelnde Vater und der pubertierende Sohn. Rettung naht in Gestalt des Familientherapeuten Ingolf (Christoph Maria Herbst), der jedoch bei aller Eloquenz im Angesicht von Annette in heftiges Stottern verfällt.
Zwei Filme wurden schon gedreht, bei Zuschauergefallen wird eine Reihe draus. Fragen an Hauptdarstellerin Ulrike C. Tscharre:
In der Beziehung von Annette Kramer und ihrer Mutter kommt es immer wieder zu Konflikten. Warum? Wie wahrscheinlich bei jedem Familienbetrieb, wenn es zum Zeitpunkt der Übergabe an die nächste Generation kommt, prallen ganz unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Die ältere Generation fühlt sich ein Stück weit abgeschoben und nicht mehr wichtig, die jüngere bevormundet.
Mit Christoph Maria Herbst standen Sie schon als Verlobte und Ehefrau vor der Kamera. Warum passen Sie so gut zusammen? Gute Frage (lacht). Das habe ich mir auch schon überlegt. Vielleicht hätten Christoph und ich es einfach mal miteinander versuchen sollen. Nein, im Ernst, das weiß ich nicht. Es scheint da irgendeine Chemie zwischen uns beiden zu geben, die im Film wirklich gut miteinander harmoniert.
Sie leben in Berlin. Wäre Heidelberg für Sie eine Alternative? Liebe Heidelberger, es tut mir sehr leid, aber Heidelberg wäre keine Alternative (lacht). Es gibt noch andere schöne Plätze für mich zu entdecken.
Was macht ein gutes Hotel aus? Für mich beginnt ein gutes Hotel definitiv an der Rezeption. Eine herzliche, freundliche, persönliche Begrüßung ist das A und O. Die Betten müssen bequem sein, es sollte verschiedene Kissen zur Auswahl geben. Das Fenster muss sich öffnen lassen. Die Klimaanlage muss sich ausstellen lassen. Die Lichtschalter und Wasserhähne sollten einfach zu bedienen sein. Das mag sich für den einen oder anderen jetzt blöd anhören, aber Sie glauben gar nicht, wie oft man daran in bestimmten Hotels verzweifelt.
Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt, selbst ein Hotel aufzumachen? Ich glaube, wenn ich Menschen beherbergen wollte, um damit Geld zu verdienen, würde das bei mir so aussehen: Ich kaufe mir ein Schiff, segle damit um die Welt, und nehme immer wieder Gäste an Bord. Sozusagen ein kleines, schlichtes, aber feines schwimmendes Hotel.
Am Freitag um 20:15 Uhr in der ARD: Hotel Heidelberg – Kramer gegen Kramer Schrecklich schwierige Familie.
Am 4.3. um 20:15 in der ARD: Hotel Heidelberg – Kommen und Gehen Teil 2: Fortsetzung möglich.
Auf dem Bild: Die deutsche Schauspielerin und Hörspielsprecherin Ulrike Claudia Tscharre Oben Ohne in dem Film “Letzter Moment” aus dem Jahr 2009.